Ernährung spielt besonders während der Schwangerschaft und der Stillperiode eine wichtige Rolle. Doch bereits vor der Schwangerschaft bzw. bei einem Kinderwunsch, sollten Sie bewusst Ihre Ernährung umstellen. Somit können Sie eine gesunde Entwicklung Ihres Kindes begünstigen. Welche Lebensmittel Sie in der Schwangerschaft vermeiden sollten und worauf es sonst noch ankommt, lesen sie hier.
Wichtige Vitamine in der Schwangerschaft
Wer sich mit dem Thema Ernährung in der Schwangerschaft auseinandersetzt, kommt nicht an der Diskussion um Nahrungsergänzungen vorbei. Die Substitution von Vitaminen und Mineralstoffen vor und während der Schwangerschaft ist gut erforscht. Besonders für Folsäure und Vitamin B-Präparate, gibt die aktuelle Studienlage gute Rückschlüsse. Vereinfacht kann man behaupten, diese Vitamine sind essentiell für die Blutbildung, die Zellteilung und für die Funktion des Nervensystems. In der Schwangerschaft gibt es für diese Vitamingruppe besonders hohen Bedarf. Sind sie nicht ausreichend vorhanden, steigt das Risiko einer Fehlbildung des ungeborenen Kindes. Seit einigen Jahren steht auch die Fettsäurenbilanz und damit auch Omega 3 Fettsäuren im Fokus. Auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt eine erhöhte Zufuhr von Omega 3 in der Schwangerschaft.
Vitamin B beziehen wir reichlich aus tierischen Produkten. Fleisch, Fisch, Eier, Käse, Milch und vor allem Innereien wie Leber sind die wichtigsten Quellen. Eine Minimalquelle, die den Bedarf vermutlich nicht decken kann, stellen wilde ungewaschene Pflanzen und Kräuter dar.
Es gibt Menschen die vegan leben und trotzdem nach 10, 20 und 30 Jahren keinen Vitaminmangel oder Mineralstoffmangel aufweisen. Wissenschaftlich betrachtet ist die vegane Ernährungsweise aber nicht „natürlich“. Unsere Vorfahren haben mit hoher Wahrscheinlichkeit neben Wurzeln, Kräutern und Beeren auch Insekten, Eier oder andere tierische Produkte zu sich genommen, vermutlich in geringeren Mengen als es heutzutage üblich ist.
Eine vegane Ernährungsweise während der Schwangerschaft ist jedoch möglich!
Studien zu folge sollte man zu Vitaminpräparaten greifen, sobald der Kinderwunsch in die Tat umgesetzt werden soll. Welches Präparat für Sie geeignet ist und welche Menge, sprechen Sie mit Ihrem Arzt ab.
Zu vermeidende Lebensmittel in der Schwangerschaft
Neben der Vitamin- und Mineraliensubstitution, sollten Sie natürlich auf eine ausgewogene Ernährung in der Schwangerschaft achten. Meinem Erachten nach, sollte man auf Weizenprodukte (Gluten), raffinierten Zucker und Glutamat so gut wie möglich verzichten. Glutamat und Gluten konnten zwar keine direkte Allergische Wirkung nachgewiesen werden, in einigen Artikeln werden sie jedoch als Pseudoallergen erwähnt. Pseudoallergen oder Scheinallergen bedeutet, dass allergene Botenstoffe freigesetzt werden die z.B. Jucken, Rötung, Verdauungsbeschwerden oder Kopfschmerz auslösen, jedoch schulmedizinisch keine Immunreaktion nachgewiesen werden kann.
Der mit der Nahrung aufgenommene Zucker bewirkt immer eine Immunreaktion, das bedeutet, Ihr Körper ist mit der Entgiftung beschäftigt, gönnen Sie ihm etwas Erholung. Weiterhin zu vermeiden sind: Rohe tierische Produkte wie Sushi, Ei oder Gehacktes, Alkohol, Wurstwaren, Süßstoffe wie Aspertam und high fructose corn syrup und ein übermäßiger Milchproduktekonsum.
Obst und Gemüse am besten in Bio-Qualität beziehen und gründlich waschen!
ACHTUNG: Diese Liste ist nicht Vollständig und gibt teilweise meine eigenen Vorstellungen wieder.
Besondere Wachstumsphase in der Schwangerschaft 32-34 SSW
In Zeiten des größten Wachstums des ungeborenen Kindes, ist eine protein- und vitaminreiche Ernährung wesentlich. Wichtig wird dies besonders in der 32. – 34. Schwangerschaftswoche, in denen Ihr Kind jede Woche bis zu 250g schwerer wird. In dieser Phase empfiehlt es sich mindestens 1,5g – 2g Protein pro Kilogramm Körpergewicht zu sich zu nehmen.
Beispiel: Ihr Gewicht beträgt 70kg.
70 x 1,5 = 105g Protein täglich.
Der Proteinbedarf kann natürlich auch durch pflanzliches Protein gedeckt werden. Besonders Frauen, die wenige tierische Lebensmittel verzehren, sollten ihre Proteinzufuhr im Auge behalten und gegebenenfalls sogar die tägliche Zufuhr nachverfolgen.
Nüsse, Samen, Erbsen, Linsen, Kichererbsen und Soja sind hervorragende Proteinlieferanten.
Essen für Zwei
Sie nehmen in der Schwangerschaft in der Regel ca. 7 – 14 KG zu. Längst überholt ist die Aussage: „In der Schwangerschaft essen Frauen für zwei“. Der Mehrbedarf an Kalorien steigt in der Schwangerschaft um lediglich 10%. Teilweise nehmen Frauen auch 20 – 30 Kilogramm zu. Das ist zwar unvorteilhaft, weil es dem Körper enorme Anstrengungen abverlangt, kommt jedoch recht häufig vor. Meistens handelt es sich bei dem Gewicht um massive Wassereinlagerungen.
Interessant: Das Verlangen des Menschen nach bestimmten „ungesunden“ Nahrungsmitteln ist gut erforscht, jedoch nicht das Verlangen der Frau während der Schwangerschaft absurde Nahrungsmittelkombinationen zu verspeisen (Saure Gurken mit Nutella).